An einem schönen Sonntag, dem 17. März, besuchten wir das neue zentralasiatische Lokal „Samarkand“ in München. Der Besitzer, Shuhrat Haydarov, öffnete sein Lokal speziell für uns etwas früher, wofür wir ihm danken.
Die Versammlung war wie immer spannend und atmosphärisch, dank der Gastfreundlichkeit des Restaurants, das uns eine Vielzahl von Leckereien wie Manty, Plov und Samsa (siehe das Bild) angeboten hat.
Dabei führten wir das spannendste Gespräch über alte und neue Ahoj-Projekte und wählten den Vorstand. Dieser blieb weiterhin mit Kamil Safin, Simone Guidetti und Elisa Cecchetto im Amt. Wir, die Vorsitzenden, bedanken uns für euer Vertrauen und freuen uns auf das kommende Jahr.
Außerdem freuen wir uns auf neue Mitglieder, die unserem Verein beitreten möchten, sei es aktiv beim Gestalten und Betreuen von Projekten oder unterstützend als Fördermitglied. Die entsprechenden Formulare findet ihr hier. Die aktuellen osteuropäischen Veranstaltungen erhaltet ihr über unseren monatlichen Newsletter, den ihr hier abonnieren könnt. Wir sind auch auf Instagram vertreten, wo wir unsere Eindrücke von den besuchten Lokalen und Veranstaltungen in München teilen. Schaut vorbei und abonniert uns auch dort!
Zusammenfassung zur morgigen Parlamentswahl in Polen von Alicja Golańska
Am 10. Oktober 2023 endete für im Ausland lebende Polen die Frist zur Registrierung für die kommenden Parlamentswahlen am 15. Oktober. An dem Tag werden sie ihre neue Regierung wählen – wird es eine dritte Kadenz für die nationalkonservative PiS-Partei (“Prawo i Sprawiedliwość”/ Deutsch: ”Recht und Gerechtigkeit”) oder schaffen es die Oppositionsparteien, allem voran die KO (“Koalicja Obywatelska”/ Deutsch: “Bürgerkoalition”), eine Mehrheit im Sejm zu erlangen? Laut der Tageszeitung Gazeta Wyborcza haben sich bis zu 600 Tausend im Ausland lebende polnische Staatsbürger zur Wahl angemeldet. Die Zahl ist ein historischer Rekord und zeigt, wie ernst es den Polen ist.
Mit der nahenden Abstimmung kommen jedoch immer mehr Unregelmäßigkeiten in der Wahlorganisation ans Licht, die das Ergebnis zugunsten der PiS beeinflussen könnten. Gleichzeitig zur Wahl ist ein Referendum geplant. Den Fragebogen dazu bekommt jeder Wähler zusammen mit den Wahlunterlagen ausgehändigt. Die darin enthaltenen Fragen sind überraschend offen in ihrer Ablehnung der EU und “ausländischer Einflüsse” – und könnten unentschlossene Wähler in ihrer Stimmabgabe beeinflussen.
Die Deutsche Welle berichtete bereits im September über interne Konflikte im polnischen Generalkonsulat in München. Mitarbeiter äußerten die Sorge, dass Wähler benachteiligt würden, wenn sie die Aushändigung der Unterlagen für das Referendum ablehnen. Der organisatorische Mehraufwand würde die Stimmabgabe verlängern, sodass möglicherweise nicht alle Wahlberechtigten zum Zuge kommen und stattdessen vergeblich in der Schlange stehen. Ein entscheidendes Detail: Die Briefwahl ist nicht zugelassen. Dadurch wird der Andrang auf die wenigen Wahllokale noch größer. Die Wahlkommissionen werden nicht nur mit dem Andrang zu kämpfen haben. Es ist fraglich, ob die abgegebenen Stimmen rechtzeitig ausgezählt werden können. Der strenge Zeitraum von 24 Stunden gilt nicht nur für die Parlamentswahlen. Die Stimmzettel des Referendums müssen gleichzeitig bearbeitet werden, obwohl sie nicht dem Wahlkodex unterliegen. Das Nachrichtenportal Wirtualna Polska warnt außerdem vor Fehlern in den Wahlzetteln. Jeder Wähler solle sich vergewissern, dass alle Papiere den Stempel der örtlichen Wahlkommission haben. Laut dem Portal Onet.pl bekennt sich das polnische Auswärtige Amt dazu, fehlerhafte Wahlunterlagen an die Vertretungen im Ausland geschickt zu haben. Sie bitten, diese nicht zu benutzen.
Der Ausgang der Wahl ist genauso ungewiss wie die Durchführung. Nach einem intensiven Wahlkampf liegt die PiS noch vor der KO, jedoch ist die Frustration vieler Polen deutlich spürbar. Am Sonntag geht es um weitaus mehr als eine neue Regierung. Auf der Waage liegen europäische Werte wie der Umgang mit sexuellen Minderheiten, Immigrationsthemen und der weitere Kurs der polnischen Wirtschaft.
Wir von AHOJ Nachbarn e.V. sind für ein offenes Polen voller Toleranz und Liebe ❤️ - Mit viel Hoffnung für die Zukunft, eure Alicja
Der Internationale Suchdienst Arolsen Archives recherchiert täglich zu Opfern und verschollenen Personen im Zweiten Weltkrieg. Sie verwalten ein einzigartiges Archiv mit Personeninformationen. Leider ist ein Teil der gesammelten Materialien immer noch nicht erschlossen. Hier können wir mithelfen!
Das Projekt #everynamecounts ermöglicht uns, Materialien online und von überall aus auszuwerten. Dazu wurde ein einfach zu handhabendes Online-Tool entwickelt, dank welchem Daten wie Namen, Geburtsort oder Wohnort von digitalisierten Dokumenten händisch übernommen werden können.
Wir alle können das Archiv weiterentwickeln und das Schicksal der Opfer sichtbar machen. #everynamecounts
On 21.10.2022 we had the opportunity to hold our first ever AHOJ workshop with a group of high school students. The 11th grade from the „Samuel-Heinicke-Fachoberschule des Augustinum“ in Munich hosted young people from Toruń’s „VI LO im. Zesłańców Sybiru“ high school for a week.
Our workshop was the finale before the long journey home. We took the chance to interview the polish and german students about their intercultural experiences. How will they remember their time in Poland, or vice versa, in Germany?
Discovering Poland
The German teens were very excited to visit Poland. Most of them knew almost nothing about Polish culture and history, thus they were very curious and had a blank space to fill in for themselves. Some time before the workshop, the group traveled to the towns of Gdańsk and Toruń.
There they had a full program of sightseeing and activities. Especially the Solidarność museum in Gdańsk and the workers strikes deeply impressed them. The group also visited Westerplatte, a tragic spot in German-Polish history, where WWII first began in 1939. Luckily, both groups were able to move on from the past during the stay and spent some evenings in the local pubs. One girl from Munich told us:
„I highly enjoyed hanging out together in the beautiful old towns of Gdańsk and Toruń. Going to the Karaoke bar in Toruń was a lot of fun! Sitting by the river Vistula (Weichsel / Wisła) was very relaxing.“
„Our sausage is still better than polish sausage.“, another German student noted in his review. We from AHOJ Nachbarn say this is up for discussion, as we looove kiełbasa 🌭
Cultural misunderstandings were also mentioned:
„I had a bit of money left from the trip to Poland and wanted to give it to a girl. She was uncomfortable with it and I didn’t expect that.“
Servus in München!
Some months later, the Polish class made their way to Munich. What would they encounter there? Many of them had never been to Germany before or have not participated in an intercultural exchange beforehand.
Some of the Polish students remembered being nervous before coming to Munich. One of them told us:
“I thought my English would be too weak and that the German pupils would correct me constantly. But I was wrong, and we understood each other well!”
Others were sad about leaving their friends behind at home. At the same time the young people were excited to visit historical spots in Munich and learn more about German culture. The young people particularly liked Munich’s local architecture and legends, like the story of Satan’s footprint at the Marienkirche cathedral. Our (quite complicated) public transport system was also a hit!
Most often, our visitors liked comparing Bavarian cuisine to their own. It was a common theme in both youth groups.
“German Schnitzel is just like our kotlet!” “The beer is very good and cheap.” 🍻 (Cheers to that 😉)
Still many of the Polish students found it difficult to start a conversation with their exchange partners. Therefore it is no suprise that joint activities were a real ice breaker and helped overcome mutual shyness. Many would have liked more free time to connect to each other outside of the official setting.
Europe, our shared home
Another question we asked was: “What does Europe mean to you?”
The students, both from Poland and Germany, answered:
“Europe is my home.” “Europe is a community of shared values.” „It’s a place for travelling and meeting different cultures.“ „In Europe I feel safe and free.“
We were glad to see students from two neighbouring countries agreeing on positive aspects of the multinational and multicultural community we live in. During our workshop, we also chatted with the participants and discovered that many of them hadn’t recapped the exchange program up until that point.
Especially the German group seemed relaxed and casual about the experience. On the other hand, many Polish students had gathered strong impressions during the trip. Some wanted to discuss history and the difference in teaching about the past.
There was a visible need for deeper discussions among the young people, which should be openly addressed by future cultural exchange programs. We from AHOJ hope for more meetings between polish and german youth so that both can overcome barriers between the nations. After all, we all love beer 🍻 🍻 🍻
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Personal comment:
Thank you for reading! This is my first article for AHOJ Nachbarn and I hope you had fun reading it. Also, I want to thank Kamil Safin for organizing the workshop and especially both student groups for their time and the openness they showed us.
Auf Wiedersehen und na razie!
Alicja
Wir begrüßen herzlich unseren neuen Vorstand. Kamil wurde zum zweiten Mal als 1. Vorstand gewählt. Julia Franz (ehemaliger 2. Vorstand) und Kristina Tolok (ehemalige Schatzmeisterin) bleiben Ahoj Nachbarn weiter verbunden und freuen sich über die neu gewählten Mitglieder, die die Positionen des 2. Vorstandes und der Schatzmeisterin übernommen haben. Vielen Dank an Julia und Kristina für das zweijährige Engagement im Vorstand!
Der 2. Vorstand ist Simone Guidetti, der seit einem Jahr Mitglied bei Ahoj Nachbarn ist, und er stellt sich in unserem Blog vor:
Ahoj und Ciao! Ich heiße Simone und bin der zweite Vorstand unserer bunten Ahoj-Gruppe! Ursprünglich komme ich aus Italien (Reggio Emilia), aus einer Region, die seit Jahrzehnten Kontakt zum osteuropäischen kulturellen Raum hat. Man könnte ja fast „postsowjetische italienische Region“ sagen: wer hat schon mal von einer kleinen und typisch-italienischen Stadt mit einem zentralen Lenin-Platz und einer Büste Lenins gehört (Cavriago)? Mich haben immer die balkanische, kroatisch-serbische und die russische Sprache und Kultur fasziniert. In München habe ich Slawistik an der LMU studiert und bin der Gruppe Ahoj Nachbarn beigetreten, um auch in dieser Stadt das zu finden, was ich schon immer von den besuchten Ländern in Ost- und Südosteuropa vermisst habe: die vielfältigen Kulturmischungen und Subkulturen, den humorvollen Sprachaustausch, die Melodie eines osteuropäischen Schlagers aus den 80-ern und den Duft von frisch gebackener Sirnica oder gekochten Pel’meni. Was ich besonders wichtig an Ahoj finde? Die einzigartige Möglichkeit, alles in einer Gruppe zu vereinen, was man in einer Stadt sonst nur noch einzeln und separat erleben kann: osteuropäische Sprach- und Kulturaustausche, News über osteuropäischen Film- und Musikfestivals, erstaunliche Essspezialitäten und noch viel, viel mehr.
Und unsere Schatzmeisterin Alicja Golańska:
Witajcie liebe Ahojskis! Vielen Dank für euer Vertrauen in mich als neue Schatzmeisterin! Seit 2021 bin ich Mitglied in Ahoj Nachbarn, kenne den Verein und die Mitglieder aber schon bedeutend länger. Rekrutiert hat mich unser liebe Kamil, mit welchem ich zusammen an der LMU Slavistik studiert habe. Unsere gemeinsame Leidenschaft ist die polnische Kultur und Sprache, welche ich auch in Ahoj vertreten möchte! Seit 2021 bin ich Alumnus des Elitestudiengangs (jaaa ich weiß wie das klingt!) Osteuropastudien an der LMU München. Beruflich bin ich in Uninähe geblieben und bin in der Mittagspause oft im StaBi Café anzutreffen. Für die Zukunft wünsche ich mir, dass die Idee mit der Promotion klappt und ich spannende Projekte mitmachen kann. Falls alles nicht fruchtet, mache ich eine „Pierogarnia“ auf (ein Restaurant mit polnischen Teigtaschen)! Somit: Ich freue mich auf die Arbeit im Verein!