Was bewegt den Ahoj-Vorsitzenden Przemek Wnuk?

Przemek

Przemek, der Vnuk, der Ahoj-Vorsitzende 2015

– Knock, knock
– Who’s there?
– Przemek.
– Prr… prrreeezeeee…, was??
– Pschämek. Bin seit Anfang des Jahres der erste Vorstand von Ahoj Nachbarn.

Wie alles began
Ich kam zu Ahoj über das polnische Filmfestival Cinepol, damals noch filmPOLSKA München. Ich saß als Zuschauer bei der Eröffnung im großen Saal des Kinos Gabriel und als die Organisatoren des Festivals vorgestellt wurden, habe ich große Augen gemacht. Bescheiden lächelnd, standen vor uns sechs oder sieben junge, süße Mädels. Wie geht das, habe ich mir damals gedacht, wie geht es, dass diese paar Mädels sowas Großes auf die Beine stellen? Ich habe damals schon einige Jahre in München gewohnt und bis dahin gedacht, München sei eine Wüste, wenn es um die polnische Kultur geht. Die Überraschung war groß und freudig. Ich wollte auch dabei sein. Erstmals habe ich mich als Fördermitglied angemeldet und nach einem Jahr kam ich zur Mitgliederversammlung von Ahoj. Dann bin ich einfach hängen geblieben…

Beim Polnischen Filmfestival Cinepol 2014

Beim Polnischen Filmfestival Cinepol 2014

Außerhalb von Ahoj Nachbarn?
Was meine Leidenschaften angeht, sie sind ganz unterschiedlich. Ich lese gerne und interessiere mich für literarische Übersetzung. Ich habe schon Kleinigkeiten übersetzt und es hat mir sehr viel Spaß bereitet. Ich schaue gerne Filme, mag Theater und höre Musik, die nicht mehr ganz aktuell ist… Ich interessiere mich auch für die Wissenschaft und Natur (vor allem die Lebewesen, die keine Vierbeiner sind). Und der dritte Bereich, der mir übrigens zu meinem jetzingen Beruf verholfen hat: ich spiele gerne mit Computerprogrammen und Programmiersprachen.

Der Reiz an dem Verein

Ahoj Nachbarn ist wie ein Studentenverein, entspannt und familiär. Die Ahoj-Mitglieder sind grundsätzlich jung, vom Alter ganz unabhängig. Es wird alles einfach gehalten, keine großen Worte, wie es jemand neulich zusammengefasst hat: „ein Verein ohne Pathos“. Den bescheidenen Worten folgen aber erstaunlich große Projekte und sehenswerte Ergebnisse.

In München spielt Ahoj in vielerlei Hinsicht eine Vermittlerrolle: zwischen den Osteuropäer und den Deutschen, zwischen denen, die etwas für die Kultur tun wollen und denen, die wissen, wie es geht, zwischen den einsamen Kämpfer und verschiedenen Gruppen und Organisationen.

10 Jahre Ahoj Nachbarn in 2015

10 Jahre Ahoj Nachbarn in 2015


Ich verstehe meine Rolle als Vorsitzende vor allem als Koordinator. Ich bleibe im Kontakt mit den aktiven Mitgliedern und beobachte die Entwicklung der Projekte. Ich beantworte die Anfragen der Außenwelt. Ich schaue auf unsere Bedürfnisse als Verein und versuche die Tätigkeiten soweit zu steuern, dass das Gesamtergebnis dem Verein etwas bringt. Im Moment ist der Schwerpunkt meiner Position eindeutig die Kommunikation – Email, Telefonate und Treffen. Ich hoffe, irgendwann komme ich auch dazu, die internen Prozesse zu reflektieren und zu verbessern. Und wenn ich mal in der Zukunft die Ergebnisse sehe – z.B. eine Veranstaltung und fröhliche Gesichter der Besucher – dann wird es sicher etwas unheimlich schönes!

Pläne für 2016

Meine Pläne für 2016 waren anfangs sehr groß – Projekte einleiten, Ordnung schaffen, neue Mitglieder, Sponsoren, ein Ort für den Verein… Langsam merke ich, dass ich mich fokusieren muss, denn meine Zeit ist begrenzt (Überraschung!). Ich denke ich werde vollkommen zufrieden sein, wenn wir zwei-drei Projekte realisieren, einige neue Mitglieder zu uns gewinnen und die internen Prozesse etwas übersichtlicher gestalten.

Gerade haben wir eine große lange Planungsphase. Es gibt viele Ideen, manches läuft schon:

  • das MittelEuropa Festival – organisiert in Zusammenarbeit mit dem Tschechischen Zentrum und der Volkshochschule. Das Festival soll Filme aus Polen, Tschechien, Slowakei und Ungarn zeigen. Im Moment warten wir auf das Ergebnis unseres Antrags für die Finanzierung
  • Ahoj Minga – wir haben ein paar Anfragen bekommen und organisieren wahrscheinlich einige spezielle Führungen
  • Short Waves – soll ab diesem Jahr „PolishWaves“ heißen und im Herbst laufen. Wir sind vsl. wieder dabei
  • eine Filmplakatausstellung der Stiftung Ad Arte – auch für den Herbst geplant

Das wären die größten Projekte, aber ständig kommt etwas neues. Also, falls Ihr Zeit und Lust habt, mitzumachen, einfach schreiben, an den interessanten Aufgaben wird es uns sicher nicht fehlen!

Und was jedes Monat stattfindet

  • der Ahoj-Stammtisch – ein gemütliches Treffen für Ahoj-Mitglieder, Freunde, Sympathisanten und Interessierte. Keine Anmeldung erforderlich, einfach vorbei schauen!
  • Ahoj-Ausflüge – wir gehen gemeinsam zu Filmvorstellungen und Theaterstücken, schauen uns Austellungen an, usw. Die Events werden auf unserer Facebook-Seite angekündigt.


Einen guten Verein gibt es nicht ohne …
engagierte Mitglieder! Man kann sich alles mögliche ausdenken, Prozesse, Ziele und Visionen aufschreiben, wenn aber keiner mitmacht und mitdenkt, dann bleiben die Ideen nur Ideen. In diesem Sinne: neue Mitglieder immer gesucht!


Dieser Eintrag wurde veröffentlicht in Natalia, Porträt von Natalia. Permanenter Link des Eintrags.

Über Natalia

Natalia Garbacz Nachdem sie 2004 ihr familäres Nest in Warschau verließ, brach sie nach Deutschland auf. Sie nahm ein Studium der Theaterwissenschaften in Erlangen auf, welches sie später in München abschloss. Den Ahoj-Nachbarn-Verein nahm sie von Nürnberg nach München mit und ist seither grenzenlos stolz darauf, dass er Schöpfer solch toller Projekte wie dem polnischen Filmfestival Cinepol oder des osteuropäischen Stadtführers Ahoj Minga geworden ist. Ehemalige Vorsitzende des Vereins Ahoj Nachbarn (2007-2013, 2013-2015).