Am Anfang war der Anfang. Meine ersten Schritte bei Ahoj Nachbarn

Krakow

Ganz oft werde ich gefragt, wie das eigentlich damals alles mit Ahoj Nachbarn war. Woher kam die Idee? Warum trägt der Verein das tschechische Wort „Ahoj“ im Namen, wenn vor allem polnische Projekte veranstaltet werden? Habe ich Ahoj allein gegründet? Auch wenn es bereits eine schön informative Rubrik „Verein“ mit Infos dazu auf unserer Seite gibt, wollte ich einige persönliche Worte dazu verlieren. Außerdem feiern wir ja dieses Jahr unser 10-jährige Jubiläum! Ein persönlicher Rückblick ist also umso passender.

Vor langer, langer Zeit, als es nur Festnetz-Telefone gab …  Nein, als die ersten ICEs eingeführt wurden … Oder einfach als ich nach Nürnberg zum Studieren gezogen bin, lernte ich ein paar Mädchen kennen, die den Verein „Ahoj Nachbarn“ führten. Die Gründerin Olga Chladkova aus Tschechien war schon nicht mehr dabei (sie hat, glaube ich, eine Stelle im EU-Parlament in Brüssel angetreten – ja, so ist es, wenn man bei Ahoj mitwirkt), dafür haben einige andere Mädels Projekte realisiert. Allerdings fand nicht mehr so viel statt wie in den Jahren zuvor, denn viele waren entweder umgezogen oder einfach ausgestiegen.

Mich hat die Idee des Vereins sehr bewegt, denn ich hatte das Gefühl, dass dies ein Ort sein kann, wo man viele tolle Projekte, die sich einer bestimmten Mission verschreiben, realisieren kann (ist auch bis heute so! :)) Und als gemeinnütziger Verein kann man verschiedene Fördergelder für Projekte bekommen – im Gegensatz zu einer Privatperson.

Mein erstes Projekt bei Ahoj war eine Zusammenarbeit zwischen Studenten der Filmwissenschaft der Jagiellonen-Universität in Krakau und Studenten der Theater- und Medienwissenschaften der Universität Erlangen-Nürnberg. Unser Ziel war es, gemeinsam eine Kurzdokumentation für das renommierte Dokumentarfilmfestival in Krakau zu drehen. Es war eine spannende Begegnung – die Krakauer wussten weitaus besser über die Theorie verschiedener Dokumentarstile Bescheid, wir dagegen waren eher in der Praxis geübter – Kameras & Tonequipment hatten wir aus Erlangen mitgebracht. Eine gute Ergänzung, ein wertvoller Austausch.

Und das Ergebnis – schaut es euch am besten selbst an. Ich meine zu behaupten, dass wir ebenfalls die Ersten innerhalb der Festivalgeschichte waren, die einen solchen Festivalfilm gedreht haben. Danach bekamen wir zwar keine direkten Anfragen dazu mehr, dafür jedoch bucht das Festival nun alljährlich professionelle Filmproduktionen, die kleine Dokumentationen des Festivals erstellen. Pioniere, sind wir, eh klar.

Wenn ihr Lust habt ähnlich Projekte zu realisieren – kommt zu uns! Wir verfügen mittlerweile über gutes Handwerk und können euch bei ähnlichen Projekten begleiten. Schreibt uns oder kommt zu unserem Stammtisch. Oder lernt uns gleich heute um 17:00 Uhr bei der Ahoj-Minga-Stadtführung kennen.

So viel erstmal zur Ahoj-Geschichte. Habt ihr Fragen? Schreibt uns gerne!

Und hier, wie versprochen, die allererste Dokumentation zum Krakauer Filmfestival. Könnt ihr auch die unterschiedlichen Dokumentarstile erkennen? Entschuldigt bitte die Qualität – aber ihr wisst – die Zeit der Festnetz-Telefone und so 😉  … Viel Spaß dabei! Und ich trinke ein Prosit für diese wunderschöne Zeit 🙂


Nata AhojNatalia Garbacz
Vorsitzende des Vereins Ahoj Nachbarn

Nachdem sie 2004 ihr familäres Nest in Warschau verließ, brach sie nach Deutschland auf. Sie nahm ein Studium der Theaterwissenschaften in Erlangen auf, welches sie später in München abschloss. Den Ahoj-Nachbarn-Verein nahm sie von Nürnberg nach München mit und ist seither grenzenlos stolz darauf, dass er Schöpfer solch toller Projekte wie dem polnischen Filmfestival Cinepol oder des osteuropäischen Stadtführers Ahoj Minga geworden ist.

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht in Natalia und verschlagwortet mit von Natalia. Permanenter Link zum Eintrag.

Über Natalia

Natalia Garbacz Nachdem sie 2004 ihr familäres Nest in Warschau verließ, brach sie nach Deutschland auf. Sie nahm ein Studium der Theaterwissenschaften in Erlangen auf, welches sie später in München abschloss. Den Ahoj-Nachbarn-Verein nahm sie von Nürnberg nach München mit und ist seither grenzenlos stolz darauf, dass er Schöpfer solch toller Projekte wie dem polnischen Filmfestival Cinepol oder des osteuropäischen Stadtführers Ahoj Minga geworden ist. Ehemalige Vorsitzende des Vereins Ahoj Nachbarn (2007-2013, 2013-2015).