Wortführer einer neuen Generation: Daniel Odija liest in München

Am 27. März liest der polnische Schriftsteller Daniel Odija auf Einladung der deutsch-polnischen Gesellschaft München e.V. aus seinen Werken. Die ehemalige zweite Vorsitzende Izabela Banasik und Iwona Smol von Ahoj werden durch den Abend führen. Vorab erzählen sie uns mehr über den Autor und das Besondere an ihm und polnischer Literatur.

Daniel Odija / Foto: © Iwona Lompart

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Ein große Beeinflussung der Gedankenwelt

© Peter Werner

Das deutsch-polnische Tanztheaterkollektiv inter:ference tanzt und performt seit 2011 durch die Welt, von München bis St. Petersburg. Ohne festen Proberaum, aber mit umso größerer Intensität, setzt es sich in seinen Stücken mit der Zwiespältigkeit des Lebens auseinander. 2013 erhielt das Stück „Heimsuchung/Nawiedzenie“ den Schlesischen Theaterpreis. Ein Gespräch mit Linda Sollacher und Philine Kleeberg über die kreative Arbeit im Kollektiv, die Überwindung von Sprachbarrieren und die Auseinandersetzung mit dem Monster in uns.

 

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Eine Impfung gegen PolenAllergie mit viel guter Musik!

polenallergie490Polnische Bands… wem fallen da spontan ein paar ein? Und was ist eigentlich eine PolenAllergie? Wen befällt die und wie kann man davon geheilt werden? Wer auf diese Fragen keine Antwort hat, der sollte im Oktober schnellstens nach Nürnberg fahren. Dort treten bei der achten „Impfung“ des Musikfestivals PolenAllergie vom 1.-29.10. verschiedene polnische Bands auf — zum Entdecken, Lauschen und Tanzen!

Im Interview erzählt uns die Organisatorin Agata Kamińska mehr über das Festival und worauf man sich dabei freuen kann.

 

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Hintergründe aus Polen neu beleuchtet: Das Portal Polen.pl

Ein Beitrag von Katharina Lindt

Polen.pl ist ein Blog, welches über Hintergründe aus Polen berichtet. Dabei interessieren uns die deutsch-polnischen Beziehungen genauso wie der Oscar für „Ida“. Auf Polen.pl bloggen wir u.a über politische Entwicklungen, die neuesten Museen, die interessantesten Bücher oder die besten Bahnverbindungen und Reiseziele in Polen. Entstanden ist der Blog 2008, als Jens, der Gründer von Polen.pl, sich damals mit dem Thema Reisen in Polen beschäftigt hat. Dabei kamen er und Bartek, ein weiteres Gründungsmitglied unseres Portals, in Kontakt und ersonnen als Projekt den Blog – auf der Domain Polen.pl, die Bartek reserviert hatte. Zuerst ging es auch um Reisen und Unterkünfte, später begannen sie über alles Mögliche über Polen zu bloggen. Bartek über Wirtschaft, Jens über Tourismus. Mit der Zeit kamen mehr Leute hinzu, die Teil des Redaktionsteams sein wollten und damit wuchs auch die Bandbreite an Artikelthemen. Weiterlesen

„Darüber zu reflektieren, was unsere Identität ausmacht“. Ein Beitrag von Agnieszka Kowaluk

„Gut gepolt!“ – eine Lesereihe mit polnischen Autoren im Muffatwerk – lief schon einige Jahre, als mir mit dem Buch „Gottland“ von Mariusz Szczygieł die Idee einer „EU-(Ost)Erweiterung“ kam. Da es das Buch sowohl auf Polnisch, Deutsch, aber auch auf Tschechisch gab und es darin um Polens südlichen Nachbarn ging, war es naheliegend, die Münchner Tschechen zur Organisation einer gemiensamen Lesung einzuladen. Die damalige Leitern des Tschechischen Kulturzentrums, Zuzana Jürgens, fand die Idee gut. So ist es zum ersten Mal zu einer dreisprachigen Veranstaltung gekommen. Seitdem organisierten wir zusammmen schon einige deutsch-tschechisch-polnische Lesungen in München. Sie sind immer kleine, mitteleuropäische Gipfeltreffen mit hervorragenden Autoren und zeigen jedes Mal, auf wie viele Weisen sich Schnittstellen zwischenunseren Kulturen offenbaren. Was auf der Bühne passiert, hängt auch davon ab, wie gut sich die Protagonisten des Abends verstehen – auch durchaus im wörtlichen Sinne. Interessanterweise gibt es oft nicht nur Übersetzungen aus beiden Sprachen ins Deutsche, sondern auch polnische Übersetzungen der tschechischen Autoren sind nicht selten. Das ist ein zusätzlicher Anreiz für das polnischsprachige Publikum, viele versuchen dann, sich die polnische Version des tschechischen Werks zu besorgen. Ein interessantes Karusell der Sprachen, das sich bei uns auf der Bühne dreht.

Brygida Helbig, Quelle: Muffatwerk

Brygida Helbig, Quelle: Muffatwerk

 

Dieses Mal haben wir die große Ehre und Freude zwei renommierte Schrifsteller
zu präsentieren: Brygida Helbig, Autorin von u.a. „Ossis und andere Leute“ und
„Niebko“ (zu Deutsch: Himmelchen), beide im Finale wichtiger polnischer
Literaturpreise (Gryfia und Nike) und Tomas Zmeskal, der „Liebesbrief in
Keilschrift“ vorstellen wird; auch das Buch fand sich – in polnischer
Übersetzung – im Finale eines wichtigen europäischen, in Polen verliehenen
Preises, des Angelus-Preises.

Tomáš Zmeškal, Quelle: Muffatwerk

Tomáš Zmeškal, Quelle: Muffatwerk

Wie unterschiedlich die Bücher unserer Gäste sein mögen, es eint sie das
Leitmotiv der Identität. Beide Autoren wurden in den sechziger Jahren geboren
und gehören zu der Generation, die zwar keinen Krieg mehr erlebt hatte, die
aber mit seinen Folgen aufwachsen musste. Die  kommunistischen totalitären
Regime sowohl in Polen als auch in Tschechien mischten sich in das Leben der
Familien, in das Leben jedes einzelnen ein. Die Protagonisten von Zmeškal und
Helbig wandern nicht nur zwischen kulturellen Identitäten, sondern auch
zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Ihre untypische Herkunft (die
kongolesischen Tschechen, die polnischen Deutschen) bestimmt ihr Schicksal.

Wir erleben gerade ungemein interessante Zeiten. Es kommen viele Menschen nach
Deutschland, die ein Teil dieser Gesellschaft werden. Darüber zu reflektieren,
was unsere Identität ausmacht, was unser Leben bestimmt, lohnt immer.
Literatur, die sich mehr um Einzelschicksale kümmert, als dass sie
Gesamtanalysen liefert, ist eine kaum zu überschätzende Hilfe hierzu.


Agnieszka Kowaluk

Agnieszka Kowaluk

Agnieszka Kowaluk ist Übersetzerin deutscher Literatur (Elfriede Jelinek, Wolfgang Herrndorf, Hans-Ulrich Treichel, Marlene Streeruwitz u. a.), außerdem freie Journalistin und Redakteurin für polnische und deutsche Medien (u. a. Kolumne in der Süddeutschen Zeitung). Geboren in Ostpolen, hat sie an den Universitäten Warschau und Bonn Germanistik studiert. Sie ist Initiatorin der Münchner Veranstaltungs-Serie „Gut gepolt!“, die seit einigen Jahren polnische Autoren dem deutschen Publikum präsentiert. Sie lebt mit ihrer Familie in München.

 


Gut gepolt und geczecht II mit Brygida Helbig, Tomáš Zmeškal am Di 07.06.16

Einlass: 19:30Uhr, Beginn: 20Uhr
Ort: Ampere
VVK € 8 zzg. Gebühren AK € 10
Veranstalter: Muffatwerk, Slavisches Seminar der Universität Tübingen, Tschechisches Zentrum München, Generalkonsulat der Republik Polen und Instytut Książki. Mit freundlicher Unterstützung durch das Kulturministerium der Tschechischen Republik