Eine Stadt als „tragisches Museum“? So bezeichnet der bekannte ukrainische Schriftsteller Juri Andruchowitsch in seinem „Kleinen Lexikon intimer Städte“ die ostukrainische Stadt Charkiw. Sie sei aber auch „authentisch“.
Jugendstilhaus in Charkiw, CC: Wikimedia Commons
Dass die Stadt weit mehr ist als eine Frontstadt für den nahen Krieg im Donbass zeigt in ihrem Beitrag Ahoj-Mitglied Katrin Hillgruber. Für den Deutschalndfunk Kultur hat sie sich mit der lebendigen Literaturszene der Stadt auseinandergesetzt. Dabei zeigt sie, dass die Stadt nicht nur historisch für wichtige schriftstellerische Impulse sorgte – 1930 fand hier die Konferenz der revolutionären Schriftsteller statt, die futuristische Impulse weitergaben. Auch heute kommt aus Charkiw große Literatur. Zum Beispiel von Serhij Zhadan, dessen Roman „Internat“ auf der Leipziger Buchmesse mit einem Preis für die „enorme Wucht“ der Übersetzung geehrt wurde. „Lebendiger als in diesem Roman kann man vom Krieg nicht erzählen, lebendiger kann eine Übersetzung nicht sein.“ kommentierte die Jury.
Was die Literaturszene der Stadt sonst noch zu bieten hat, könnt ihr in Katrins Beitrag nachhören.