Kulich-Rezept (orthodoxes Osterbrot)

mit Liebe von Julia Franz, 2. Vorsitzende

Am Sonntag, den 02. Mai 2021 findet das orthodoxe Osterfest Pas’cha statt. Zu einem richtigen orthodoxen Osterfest gehört neben den bemalten Eiern und Pas’cha (eine Süßspeise aus russischem Quark, Butter, Sahne, Zucker und Eiern) auch das Osterbrot, der sog. Kulich. Jede Familie hat ihr eigenes Rezept. In diesem Blogbeitrag teile ich mit euch meinen.

Für den Teig werdet ihr Folgendes benötigen:

5 Eigelbe (es werden keine Eier verwendet, sondern tatsächlich nur Eigelbe; aus dem restlichen Eiweiß lässt sich eine wunderbare Torte „Pavlova“ backen“ 😉)

250ml warme Milch (ca. 40° C)

200g Zucker Zucker

700g Mehl

35g frische Hefe

100g Butter

40 Sonnenblumenöl (oder ein anderes neutrales Öl)

50g Schmand

Messerspitze Salz

1 Pck. Vanillezucker

200g insgesamt von Sultanien, Trockenfrüchte, Orangeat, Zitronat nach Vorliebe

1 Esslöffel Rum (alternativ Traubensaft)

Für die Glasur verwendet ihr:

1 Eiweiß

200g Puderzucker

0,5 Teelöffel Zitronensaft

Backzeit: 35-40 Minuten bei 180°

Zuerst vermischt ihr die warme Milch mit einem Esslöffel Zucker und Hefe. Gebt im nächsten Schritt 200g Mehl hinzu, verrührt es gut und lässt den Ansatz ca. eine halbe Stunde an einem warmen Ort gehen lassen. Am besten deckt ihr die Schüssel mit einem Tuch ab. 

Währenddessen bereitet ihr die Füllung zu. Gebt die Sultaninen, Trockenfrüchte oder andere Früchte bzw. Nüsse in eine Schüssel und fügt einen Esslöffel Rum oder Apfelsaft hinzu. In meinem Fall vermischte ich trockene Beeren mit Orangenat und Zitronat zusammen. Lasst die Füllung ziehen. Wer mag kann auch etwas heißes Wasser dazu geben, dann wird die Füllung feuchter und entzieht dem Kulich nicht die Feuchtigkeit aus dem Teig.

Wenn der Ansatz sich verdoppelt hat, schlägt ihr in einer anderen Schüssel die Eigelbe mit dem restlichen Zucker, Vanillezucker und der Messerspitze Salz auf. Am besten lässt ihr den Schmand und die Butter draußen stehen, damit sie die Zimmertemperatur annehmen. Fügt der Eigelbmaße Schmand und Butter hinzu (ansonsten könnt ihr die Butter samt Schmand etwas erwärmen). Jetzt vermischt ihr den Ansatz mit der entstandenen Maße und gebt ca. 500-600g Mehl hinzu. Den Teig müsst ihr gut mischen. Hierfür eignet sich die Handarbeit am besten. Doch wer einen guten Teigmischer hat, kann auch diesen gerne verwenden. Wenn das ganze Mehl in den Teig eigearbeitet wurde, gebt ihr das Öl hinzu und vermengt den Teig noch einmal sehr gut. Der Teig muss sich weich und homogen anfühlen. Lasst den Teig noch eine weitere halbe Stunde abgedeckt ruhen.

Bereitet schon einmal die Förmchen vor. Hier habt ihr die Wahl zwischen festen Formen oder Backförmchen, wie ich sie benutzt habe. Hierzu habe ich Panettone-Förmchen verwendet. Doch ihr findet die orthodoxen Förmchen auch in einem osteuropäischen Geschäft in eure Nähe.

Während der Ruhezeit werdet ihr feststellen, dass der Teig sich verdoppelt hat. Falls ihr eure Füllung mit Wasser gemischt habt, lasst das Wasser abtropfen. Vermischt im nächsten Schritt den Teig mit eurer Füllung und verteilt den Teig gleichmäßig (so ganz hat es bei mir nicht geklappt 😉) auf eure Förmchen. Macht euren Backoffen an und lässt ihn vorheizen. Währenddessen ruht euer Teig in den Förmchen. 

Sobald der Backofen heiß ist (idealerweise lässt ihr den Teig in den Formen weitere 15-30 Minuten ruhen), macht die Förmchen in den Backofen rein und backt die Kulichi (Mehrzahl von Kulich) 35-40 Minuten. Wichtig ist, dass ihr darauf achtet, dass der Kulich euch oben nicht verbrennt. Wenn dies der Fall ist, dann deckt ihn einfach mit Alufolie ab. Wenn das Osterbrot fertig gebacken ist, nimmt ihn auf dem Backofen und lässt ihn erkalten.

Sobald er kalt ist, macht ihr die Glasur. Schlägt dafür den einen Eiweiß mit Puderzucker und dem Zitronensaft auf. Die Glasur muss weiß und cremig sein, wie wenn ihr das Weihnachtshäuschen backt.

Jetzt können wir die Kulichi dekorieren. Üblicherweise werden hierzu bunte Zuckerstreusel benutzt. Ich hingegen fand die Früchte-Deko sehr spannend, die ich beim Einkaufen entdeckt habe. 

Wenn ihr euren Kulich dekoriert habt, lässt ihr die Glausur fest werden. Das kann eine halbe Stunde bis eine Stunde dauern.

Das Backen eines Kulich ist sehr zeitaufwendig. Doch wer es probiert, wird mit einem leckeren, nicht zu süssem Hefebrot belohnt und dies auf Wunsch nicht nur zum orthodoxen Ostern. 😉

Und wer unbedingt das Rezept der Torte „Pavlova“ probieren möchte, kann uns gerne anschreiben. Als ein Verein mit Osteuropabezug teilen wir nicht nur unsere Leidenschaft für die unterschiedlichen, osteuropäischen Kulturen, sondern auch das eine oder andere (Back-)Rezept.