Was ist uns wichtig? Denkanstöße zum Ahoj-Steuerrad-Treffen

Ende Februar treffen sich die Ahoj-Mitglieder, um etwas tiefer über die Pläne für 2016 und die Tätigkeit bei Ahoj zu sprechen. Das wird für uns neu, denn wir haben uns zugegebenermaßen viel zu selten im Verein getroffen, um offen über die Ziele, die wir im Verein anstreben, zu reden. Ich bin schon sehr drauf gespannt. Damit wir diese Gelegenheit fruchtbar nutzen, möchte ich ein paar Anregungen für die Vorbereitung auf das Treffen geben.

Die Ahoj-Mitglieder sind für das Treffen gebeten worden, sich Einiges zu ihrer Tätigkeit und Motivation im Verein zu überlegen.

Für eine konstruktive Diskussion zu diesen Fragen fände ich zwei Schritte notwendig:
1) Klarheit über die Mission und die Vision des Vereins bei ALLEN Mitgliedern
2) Klarheit über eigene Motivation, Ziele und Werte bei ALLEN Mitgliedern.

Outside of the box

Schritt 1: Klarheit über die Mission und die Vision des Vereins bei ALLEN Mitgliedern
Damit jegliche Projekte überhaupt angenommen und Entscheidungen getroffen werden können, bedarf es eines festen Fundaments von Werten des Vereins. Was treibt den Verein an? Was sind die Ziele der Vereinstätigkeiten? Was ist richtig? Was macht Spaß? Welche Probleme lösen wir? Wem helfen wir? Und: hat das wirklich jedes Mitglied verstanden? Das sind die absoluten Voraussetzungen, meiner Meinung nach, um durch die Vereinstätigkeit die Welt zu bereichern.

Die Vision des Vereins, die ich mal skizziert habe, sollte gemeinsam ausgearbeitet und gestärkt werden. Bis jetzt lautet sie:
„Wir schaffen eine Gemeinschaft von Menschen, die sich für osteuropäische Kultur interessieren und es aktiv ausleben möchten. Unsere Tätigkeit ist ein wichtiger Beitrag zur Völkerverständigung.“

Ich finde, sie ist ein guter Anfang, müsste aber noch konkretisiert werden. Darum kümmert sich in erster Linie der Vorstand – er setzt das Kreuz auf der Karte. Danach wird es mit den Mitgliedern besprochen, um sich anschließend gemeinsam mit der Frage „Wie kommen wir dahin?“ auseinanderzusetzen.

Vielleicht wären die folgenden Fragen hilfreich, um das Kreuz auf der Karte zu setzen:
Wofür kämpfen wir? Wofür brennen wir? Was macht uns Spaß? Und dann: Welche Werte stehen dahinter? Welche Ziele lassen sich daraus ableiten?
Was ist der Endzustand, den wir anstreben? Welche Konsequenzen hat das? Was heißt es für den Verein, für die Mitglieder, wenn die bestimmten Pläne, Ideen erreicht sind? Wann sind sie erreicht? Bleiben die Ergebnisse in unserem Werte-Bereich?

Beispiel bei der Vision: „Gemeinschaft der Menschen“, „osteuropäische Kultur“ – schön und gut, aber was heißt es genau? Welche Probleme lösen wir? Welche Antworten auf welche Fragen liefern wir? Was ist dann die osteuropäische Kultur? Welche Länder? Was für eine Kultur?

Das muss meiner Meinung nach noch genauer ausgearbeitet werden. Solange wir mit den Vorstellungen im Ungefähren bleiben, wird sich kein Motiv einstellen und kein Antrieb erzeugt.

Viele Möglichkeiten
Schritt 2: Klarheit über eigene Motivation, Ziele und Werte bei ALLEN Mitgliedern.
Unverzichtbar ist es, als nächsten Schritt die Werte und die Mission des Vereins an die Mitglieder zu übergeben. Es muss sicher sein, dass jeder bei Ahoj weiß, warum ist er/sie im Verein, welche Werte und Mission sie/er mit dem Verein vertritt und vor allem wie kann ihr/sein Beitrag dazu sein.

Da wir unterschiedliche Menschen und Mitglieder sind, wird jeder von uns für was anderes im Verein stehen. Dazu ist es aber auch wichtig, und hier sind wir beim zweiten Schritt, sich über die eigene Motivation klar zu werden. Was sind denn meine Werte? Wofür brenne ich im Innersten? Was ist mir wichtig? Wann wäre es richtig? Vor sich selber, das muss keiner erfahren. Wichtig ist, dass man ehrlich mit sich selbst ist.

Mit diesen Antworten, kann man sich dann in der Vision des Vereins wiederfinden und eigenen Beitrag dazu bewusst und überzeugt leisten. Nur wenn eigene Vorstellungen mit des Vereins synchronisiert und verstanden werden, können sie Hand in Hand gehen und die Vereinstätigkeit auch richtig Spaß und Sinn machen.

Wer noch keine Antworten auf diese Fragen hat, dem empfehle ich die kommenden Tage noch dazu zu nutzen, sich ein paar Gedanken dazu zu machen.

Ich hoffe, dass diese Selbstreflexion einige Schlüsselantworten für die Diskussion beim kommenden Ahoj-Treffen bringen wird und das Jahr mit Ahoj dadurch reicher und spannender wird.

Klar zum Ablegen. Alles an Deck.


Dieser Eintrag wurde veröffentlicht in Natalia, Vereins-Vademekum von Natalia. Permanenter Link des Eintrags.

Über Natalia

Natalia Garbacz Nachdem sie 2004 ihr familäres Nest in Warschau verließ, brach sie nach Deutschland auf. Sie nahm ein Studium der Theaterwissenschaften in Erlangen auf, welches sie später in München abschloss. Den Ahoj-Nachbarn-Verein nahm sie von Nürnberg nach München mit und ist seither grenzenlos stolz darauf, dass er Schöpfer solch toller Projekte wie dem polnischen Filmfestival Cinepol oder des osteuropäischen Stadtführers Ahoj Minga geworden ist. Ehemalige Vorsitzende des Vereins Ahoj Nachbarn (2007-2013, 2013-2015).